Projekte

An unserer Kerpenschule hat sich das Präventionsprojekt gegen sexuelle Ausbeutung an Jugendlichen seit dem Schuljahr 2023/2024 fest etabliert. Bereits in der Unter- und Mittelstufe wurde sich auf spielerische Art und Weise dem schwierigen Thema angenommen. Unter anderem wurden die Themen 

  • Ich bin ich
  • Mein Körper gehört mir
  • Ich vertraue meinem Gefühl
  • Angenehme und unangenehme Gefühle
  • Angenehme und unangenehme Berührungen
  • „Nein“ sagen
  • Ich hole mir Hilfe
  • Ankerpersonen (Freunde, Familie, Vertrauenspersonen, ggf. Beratungsstellen)
  • Sicherer Umgang im Internet 

besprochen. 


Bei dem Thema Cybergrooming haben wir uns Hilfe durch Experten von Phoenix, einer Beratungsstelle gegen sexuelle Ausbeutung an Jungen, geholt. Zunächst fand ein pädagogischer Tag für die Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen der Nachmittagsbetreuung statt, welcher alle für das Thema der sexuellen Ausbeutung sensibilisiert und Angebote für den Unterricht aufgezeigt hat. „Der Begriff Cybergrooming beschreibt die gezielte Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet. Die Täter geben sich in Chatsoder Online-Communitysgegenüber Kindern oder Jugendlichen als ungefähr gleichaltrig aus oder stellen sich als verständnisvolle Erwachsene mit ähnlichen Erfahrungen und Interessen dar. So gewinnen sie das Vertrauen ihrer Opfer mit dem Ziel, sie zu manipulieren. In vielen Fällen bringen sie die Kinder dazu, ihnen freizügige Selbstporträts zu senden. Die Fotos werden dann teilweise als Druckmittel gegen die Minderjährigen eingesetzt, um sie zu weiteren Handlungen zu bewegen. Manche Täter verfolgen außerdem das Ziel, sich auch „offline“ mit den minderjährigen Opfern zu treffen und sie zu missbrauchen.“ (https://www.bka.de


In Kooperation mit Phoenix wurde auch mit den Schüler*innen das Thema im Unterricht angegangen. Für die Schüler*innen ist es besonders wichtig, da sich bereits fast alle in (Gaming-)Chats aufhalten, sei es in Whatsapp, Telegram, Tiktok, Fortnite oder Roblox. Die Kinder haben die Gefahren schnell erkannt und wissen nun, wie sie sich im Chat sicher aufhalten können und welche Informationen sie auf keinen Fall weitergeben sollten. Die Schüler*innen haben außerdem zusammen mit Phoenix einen Chatführerschein absolviert. Der Besuch von Phoenix in der Klasse Gerhardt wurde nochmals mit Warnplakaten nachbearbeitet. Kurz und knapp haben die Kinder eigenständig zusammengefasst, wie man Gefahren im Chat erkennen kann, welche Informationen man nicht weitergeben darf und wie man sich Hilfe holen kann. 

Zum Abschluss des Projektes wurde den Eltern der Schule ein Informationsabend von Phoenix angeboten, welcher auch die Eltern nochmals für die Gefahren im Chat sensibilisiert hat. Das Angebot wurde von den Eltern gut angenommen. 

An dieser Stelle möchten wir Herrn Woll und Herrn Abel von Phoenix nochmals für die Zusammenarbeit und Unterstützung danken. Wir wollen das Präventionsprojekt fest in unserem Unterricht verankern und werden auch im nächsten Jahr wieder ein Projekt starten. 

Du hast Probleme? Hier geht es zu Phönix bzw. zu Nele:

Von „Rukeli“ Trollmann über Arnold Fortuin zu uns - Sinti in Illingen 

Unsere Schule wird seit je her von sehr vielen Sinti besucht. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Die Geschichte der Sinti in unseren Gemeinden ist eng verwoben mit der Geschichte des Pfarrers Arnold Fortuin, der von 1951 bis 1970 Pfarrer in der Gemeinde Illingen war. Arnold Fortuin hat viele Sinti während des Nationalsozialismus vor dem Tod gerettet. In den Fünfzigerjahren hat er zusammen mit der Familie Lehmann eine Zigeunerwallfahrt gegründet. Sicher hat auch diese Wallfahrt zur hiesigen Ansiedlung vieler Sinti geführt. 

Viele Kinder der Familie Lehmann und anderer Sinti-Familien besuchen unsere Schule. Vor einigen Jahren haben mich genau diese Kinder darauf aufmerksam gemacht, dass sie verwandtschaftliche Verbindungen zu dem von den Nazis getötetem Sinti-Boxer Trollmann, dessen Geschichte in unserem Deutschbuch erzählt wird, haben.

Wir haben die Kinder und Jugendlichen ermutigt, nach ihren Wurzeln zu fragen und nach Geschichten aus jener Zeit zu suchen. Es wurde schnell klar, dass es hier sehr viel zu erzählen gibt. Vieles, das Geschichte mit Leben füllt, das einen persönlichen Bezug zu diesem dunklen Kapitel schafft. Es gibt vieles, das die Geschichte der Sinti nach dem 2. Weltkrieg weiter erzählen könnte und das alles für sich zusammen genommen zu einem besseren Verständnis beitragen könnte. Zu einem gegenseitigen Verständnis, für ein immer noch nicht unproblematisches Zusammenleben.

Wir wollen uns auf die Suche nach Geschichten zur Verfolgung von Sinti im Nationalsozialismus machen. Dabei möchten wir evtl. noch lebende Zeitzeugen oder zumindest deren direkte Nachfahren befragen.

Zunächst wollen wir nach Geschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus in den Sinti-Familien suchen. Wir wollen konkret nach Verbindungen zum Sinti-Boxer Rukeli Trollmann bzw. zum Sinti-Pfarrer Arnold Fortuin fragen. Es sollen ggf. noch lebende Personen, zumindest aber deren direkte Nachfahren befragt werden. Uns interessiert dann aber auch, wie die Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg weiter ging. Wir wollen die offiziell bekannten Lebensgeschichten der beiden mit unseren Geschichten ergänzen. Geschichte aus Lehrbüchern und dem Internet soll mit unserem ganz persönlichen Ergebnissen ergänzt werden und so ein persönlicher Bezug hergestellt werden.

 

Hier geht es zu weiteren Informationen zum Unterrichtsprojekt “von Rukeli Trollmann über Arnold Fortuin zu uns - Sinit in Illingen

 

Das Bewegungsfeld Ringen und Raufen stellt ein Grundbedürfnis kindlicher Entwicklung dar. Während der Schulschließungen und umfänglicher Coronabeschränkungen, auch im privaten Umfeld, kam dieser Entwicklungsaspekt eindeutig zu kurz. Im Rahmen des Programmes "Aufholen nach Corona" hat unsere Schule eine Kooperation mit dem ASV 08 Hüttigweiler ins Leben gerufen. Mit großer Freude nehmen die Schüler*innen der Klasse Bauer unter Anleitung ihres Trainers vom ASV Hüttigweiler teil.

Unsere Schüler*innen haben während der Coronabschränkungen ein Insektenhotel für unsere Blumenwiese gebaut. Jeweils 2-3 Schüler*innen gestalteten ein "Hotelzimmer", das am Schluss dann zu einem großen Insektenhotel zusammengefügt wurde.